Montag, 4. Februar 2013

Silberreigen

                Über unscheinbar funkelnde Gitternetze
                tanzen sie leichtfüssig
                Stufe um Stufe der Erde zu,
                drehen ihre Kapriolen
                und lachen, lachen ohne Ende.


                Schwerelos segeln sie
                durch das nachtglühende All,
                spielen wie Kinder,                
                versunken in eine Welt
                jenseits von Raum und Zeit.


                Schelmisch gesellt der Wind
                sich an ihre Seite, lupft sie in die Höhe
                -Tränen zwischen seine Lachfältchen-
                wenn sie ihre Kristallfüsschen
                dem sicheren Boden entgegenstrecken.


                Wie hin gehaucht
                wiegen sich Nebelfahnen
                zwischen Sein und Nicht - Sein.


                Und durch den weiss bemützten Zauber
                tönt sanft ein Lied
                nicht endender Freude,
                wie es nur aus der Stille sich offenbaren kann.

                © Bernhard Albrecht, 04.02.2013

2 Kommentare:

  1. dieses Gedicht ... ist wunderschön.
    Es begleitete mich gestern durch den ganzen Tag.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Vielleicht mag es Dich auch ein wenig an das Märchen der Gebrüder Grimm: "Fingerhütchen" erinnern, als Fingerhütchen auf seiner Wanderung in der Nacht auf wundersame Weise seinen Buckel verliert. Ich habe es in meinem heilpädagogischen Alltag auf der Grundstufe oft erzählt und mit den Kindern gespielt. Kleine Wunder der Befreiung geschahen dadurch.

      Löschen

Ich freue mich über jeden Kommentar, der sachlich und wertschätzend geschrieben unter Deinem tatsächlichen Namen hier eingestellt wird und werde diese Kommentare baldmöglichst freischalten. baH.