Mittwoch, 19. Dezember 2018

Pandora

                                 Allbegabt - allschenkend
                                     lässt frei sie all jene,
                 die sich entschliessen ihre Büchse zu öffnen.
       
                                 Offen nach allen Seiten
                                  liegt die Entscheidung
       über Art und Weise ihrer Gaben allein bei den Menschen.

                   Sie selber steht derweil auf einer Schaukel
                                 und weist hintergründig
                                         auf den Code.

                         So lotet sie unentwegt die Qualität
                       der Seelenstrebungen derjenigen aus,
                       die ihre Gaben in Anspruch nehmen -

             prüft deren Augenhöhe zu ihrer inneren Freiheit.

                                    © baH, 19.12.2018

Mittwoch, 12. Dezember 2018

Achtsam

            Im Getriebe des multimedialen Chaos
            heute -
            an den leisen, raum-zeitlosen
            Erinnerungen nicht vorüberzugehen,
            die das Gewahr-Werden suchen …
            darauf kommt es allein an,
            denn sie beinhalten die Botschaften,
            die mich unmittelbar angehen.

            Nichts ist mitunter einfach,
            was uns hier das Du,
            und mit ihm die allgegenwärtige Informationsflut
            vor unseren Füssen
            an Augenblicksstränden blinden Vermeinens ablegt,
            nichts -

            Bis wir bereit sind im Niederbeugen
            in ihm uns selbst in die Augen zu blicken.

            Die Perle der Selbst-Erinnerung in Händen,
            beginnt sich der verschleierte Kreislauf
            taumelnden Getriebenseins zu klären,
            denn durch den Lichtkegel,
            mit dem das Du verborgene Wege in uns ausleuchtet,
            finde ich in die Kraft meines freien Willens zurück.

            © baH, 12.12.2018

Mittwoch, 28. November 2018

Eine Adaption auf Friedrich Schiller (überarbeitet)

                                             "Wohlauf Kameraden auf´s Pferd, auf´s Pferd,
                                             in das Feld, in die Freiheit gezogen;
                                             im Felde, da ist der Mann noch was wert,
                                             da wird das Herz noch gewogen;
                                             da tritt kein anderer für ihn ein,
                                             auf sich selber steht er da ganz allein."

                                    Wohllauf denn mein Bruder schwing Dich auf`s Pferd,
                                 und reite, Dein Ansinnen stets wägend, wohin auch immer,
                              auf dass sich Dir öffne am Ende der Freiheit Raum - tief innen;
                                  versäume über allem Erfahren nie auf Dein Herz zu hören -
                             den Brüdern zum Trotz, die oft auf dunklen Wegen reiten mit Dir,
                                 denn in der Gefahr verleiht allein der Mut Dir Standfestigkeit,
                                                    mit dem fest Du stehst in Dir selbst.

                                                                © baH, 28.11.2018

Sonntag, 4. November 2018

Festhalten - Befreit

                                       Festhalten

                Im Angesicht innerer Abgründe,
                die Dich die Kreuz und Quere ziehen,
                siehst Du das Naheliegende nicht.

                Du selbst bist es, der diese Abgründe
                wie heraus stülpt aus Dir,
                Dein Festhalten ruft
                umgaukelnde Fata Morganen
                aus Seelentiefen Dir vor Augen.

                Schau also genau hin,
                was ist -
                was an losen Seilen Deines Denkens
                nur herauf beschworen.

                Dein Ich richtet sich auf in seine Aufrechte.

                © baH, 04.11.2018

          
            H i e r  N E H M E  I C H  E U C H  G E F A N G E N
            ihr Worte …

            Lasst mich den Vogel sehen
            der singt
            sonst glaube ich die Liebe gleicht dem Tod -

                                   Aus dem Gedicht
„H I E R  N E H M E  I C H  E U C H  G E F A N G E N“ von Nelly Sachs
     Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1977, 16. Auflage 2017, Seite 13


                                           Befreit

                Gefangen in inneren Vermeinlassungen
                trüben die Tage so vor sich hin -
                November-Nebel

                Nach den Farben des Herbstes
                breitet sich aus die Leere des Unwägbaren.

                Der Menschen Wege stehen auf Entscheidung,
                Entscheidung, ob die eigene innere Aufrichte
                gelingt in Stabilität hinein.

                In sich ruhendes Gleichgewicht
                aus der sprudelnden Quelle der Freiheit
                erdwärts sich ankern kann,
                der Gesang des Vogel Phönix
                über Land und Meer weithin erklingt.

                               © baH, 04.11.2018





               

Mittwoch, 31. Oktober 2018

Die Sprache der Barmherzigkeit

„H I E R  U N D  D A  ist die Laterne der Barmherzigkeit
                        zu den Fischen zu stellen …

                                    Oder dahin,
                         wo Liebende sich wehe tun,
                                      Liebende,
                die doch immer nahe am Sterben sind.“

      Aus dem Gedicht „HIER UND DA“ von Nelly Sachs
                Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1977,
                             16. Auflage 2017, Seite 58


                        Die Sprache der Barmherzigkeit

                            Von Unwissenheit umweht ist
                            die Sprache der Barmherzigkeit -
                            jene lichte Seite von ihr, die weh tut,
                            weil sie Entwicklung herausfordert
                            ohne wenn und aber.

             Grausam erscheint sie dem Erleben nicht selten,
             denn zu wissen was Sache ist
             wird unversehens allzu gerne angenommen.
                   
        Unbeachtet bleibt hingegen das mehr Hintergründige,
        das was die Weberinnen des Schicksals still überschauen
        und von dort her zielstrebig auf den Weg bringen.

        Barmherzige Liebe zu verorten, wo Dir Weh geschieht,
                                das will gelernt sein.

                                © baH, 31.10.2018

Dienstag, 23. Oktober 2018

"Sich seiner selbst bewusst"*

          Lange Wege, mit und am Du vorbei
                gründen Dein Menschsein
                        im Hier und Jetzt.

                            Lange Wege

                        Heute weisst Du,
          Du kommst an mit jedem Schritt,             
         kannst nicht aus der Spur geraten.

                                Denn -
         die Konturen Deines Fussabdrucks
                   weisen immer auf Dich.

                  Wahrhaft bei Dir bist Du,
                wo Du im Angesicht des Du
      erblickst allein Deine wandelbare Fussspur.

                       © baH, 23.10.2018
                        für Rachel-Maria
        
            *Die Überschrift dieses Gedichtes
ist einer Verszeile des nachfolgenden Gedichtes
           von Barbara Hauser entnommen.
   
                   Die Sprache der Heimat

Sie treffen sich, wo die Berge einfach nur Berge sind,
zum Austausch im Schatten der Bäume,
jeder, sich seiner selbst bewusst.
Mit der Einfachheit kehrte meine Seele zurück …
und mit ihr meine Muttersprache –
die sich nicht mehr aus Unwissenheit
schamhaft in den schattigen Windungen
des verhärteten Ichs versteckt.
Die Sprache meiner Heimat
ist die Sprache der Liebe.

© Barbara Hauser
https://gefaehrtenblog.wordpress.com/2018/10/17/die-sprache-der-heimat/

Sonntag, 21. Oktober 2018

B E R E I T ... D U T Ä N Z E R / I N

                „B E R E I T …
               
                Bereit das letzte Schwermutsgewicht
                im Koffer zu tragen, diese Schmetterlingspuppe,
                auf deren Flügeln sie die Reise einmal
                beenden werden.“

           Aus dem Gedicht „B  E R E I T“ von Nelly Sachs
                Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1977,
                             16. Auflage 2017, Seite 61

                         Die Schmetterlingspuppe öffnen

                Heute geschieht es,
                dass die Leidgeprüften -
                am tiefsten Grund ihrer Seele angekommen
                ihre Schmetterlingspuppen öffnen.

                Einfach so und ungeplant.

                Es geschieht,
                weil die Zeit die Reife gebracht -
                ein grosser innerer Mut
                wie aus dem Nichts
                die Hallen der Dunkelheit mit Licht flutet.

                Es geschieht, dass Kraft dort auflebt,
                wo vorher allzu lange Mühsal waltete -
                das Ich in seiner Ego-Gebärmutter explodiert.

                © baH, 21.10 2018

               …
               „du allein
               trägst an verborgener Nabelschnur
               an deinem Leib
               den Gott vererbten Zwillingsschmuck
               von Tod und Geburt.“

 Aus dem Gedicht „T Ä N Z E R I N“ von Nelly Sachs
           Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1977,
                     16. Auflage 2017, Seite 74/75

                        Todes-Flüchtling

                Was windest Du Dich ,
                grämst Dich tagein tagaus
                wegen nichts,
                das Dir allein deswegen gross erscheint,
                weil Du es in Deinem Ego-Wahn
                über alle Massen
                aufzupolieren weisst.

                Du kannst und willst nicht loslassen,
                Du L E B E N S - Flüchtling.

                Du in Deiner Hybris Gefangener,
                beende den Wahn
                und steh auf!

                Vernimm den Morgenruf des Ich in Dir.

                © baH, 21.10.2018
                        für Jürgen

                            Zwillingsschmuck

                        Welch heimlicher Bann
                        würgt Deine Kraft und -
                           hält Dich gefangen?

                Warum nur ist es so schwer
                die Gott ererbte Medaille zu wenden,
                das Gleichgewicht der Kräfte
                in Dir wieder herzustellen?

                Von allem Anfang an
                bestimmte Dich die S C H L A N G E
                zur Freiheit.

                Du allein kannst den Bogen
                über Deine inneren Abgründe spannen,
                Dich in Bewegung versetzen in der Kraft,
                die Deinem Schöpferwesen angemessen!

                © baH, 21.10.2018
 

               

Dienstag, 16. Oktober 2018

Müde

                                     „Die Auferstehungen
                              deiner unsichtbaren Frühlinge
                                    sind in Tränen gebadet.

                                     Der Himmel übt an dir
                                               Zerbrechen.

                                      Du bist in der Gnade.“

                   Aus dem Gedicht „Zwischen“ von Nelly Sachs
                       Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1977,
                                    16. Auflage 2017, Seite 77


                                                      Müde

                                  Tapfer gehst Du Deine Wege,
                                           Tränen im Gepäck
                                                       viele.

                                               Nicht geweint
                                              treiben sie Dich
                                      die letzte Anhöhe hinauf.

                                                    Hinauf …
                                       denn zurückzuweichen
                    gehört nicht zu Deinem inneren Wortschatz.

                                                Und doch
                            ist Loslassen das Gebot der Stunde,
            ist schlafen das, was Dich in die Gnade finden lässt.

                                        © baH, 16.10.2018
                                                 für Anne

Mittwoch, 10. Oktober 2018

"Im Schauer der Geburten"

                     „An unseren Hautgrenzen
                     tastend die Toten
                     im Schauer der Geburten
                    Auferstehung feiernd

                    Wortlos gerufen
                    schifft sich Göttliches ein -„

      Aus dem Gedicht „Gräber“ von Nelly Sachs
       Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1977,
                      16. Auflage 2017, Seite 98


                              Überwindung

                    Nichts ist wie es erscheint
                    solange Du es nicht
                    in seine Wirklichkeit rufst.

                    Du bist der Gestalter Deines Schicksals!

                    Dein zielgerichteter Wille
                    bestimmt
                    über das was ist.

                    An Deinen Hautgrenzen
                    wartet Göttliches darauf
                    sich einschiffen zu dürfen.

                    Wortlos folgt es
                    Deinen Willensstrebungen
                    in die Selbstermächtigung.

                    © baH, 10.10.2018


„DAS IST DER FLÜCHTLINGE Planetenstunde“*

                       Nicht die Flüchtlinge,
   die zu Tausenden die Festung Europa stürmen
                  und gebrochene Schicksale
                 vor unsere Haustüren spülen
                         sind das Problem -

            Nein nicht sie, sondern Du und Ich,
       die wir innerhalb unserer warmen Häuser
 vor uns selbst und voreinander auf der Flucht sind
         lassen uns die Flüchtlingsfrage nicht lösen.

                 Die Planetenuhr schlägt an
            die Stunde der Willenserweckung
                              des Ich.

                   © baH, 10.10.2018

                *Die Überschrift bezieht sich
auf das gleichnamige Gedicht von Nelly Sachs
    Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1977,
                 16. Auflage 2017, Seite 53 

                   

Sonntag, 30. September 2018

"Bis...Himmel und Erde als Asche sich küssten in Deinem Blick -"

                    Lange Wege sind zu gehen -
                    heute.
                   
                    Bis der Kuss des Lebens
                    das Erstarren zwischen Ich und Du
                    löst.

                    Weite, kurvenreiche Wege
                    in die Tiefe.

                    Wege, die im knirschenden Sand
                    ungangbar erscheinen
                    und doch gegangen werden wollen.

                    Denn über allen Schmerz
                    innerer Ent-W i c k e l u n g e n
                    geleitet Dich Freude still voran.

                    © baH, 30.09.2018
                    Rachel-Maria zugeeignet
           
       Die Überschrift ist dem Gedicht von Nelly Sachs,
       „ACH DASS MAN so wenig begreift“ entnommen.
       Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1977,
                        16. Auflage 2017, Seite 99

Samstag, 29. September 2018

"ACH DASS MAN so wenig begreift"

                           " … bis endlich dein Herz
                        die schreckliche Angelwunde
                       in ihre Heilung gerissen wurde
                                 Himmel und Erde
               als Asche sich küssten in deinem Blick - …"

                         aus Gedichte von Nelly Sachs
               Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1977,
                           16. Auflage 2017, Seite 99

                                 
                                     Unbegreiflich

                        Wie nur konnte es geschehen -
                            dieses Nicht - Begreifen,
                           das mich so lange umfing.

                        Was hielt die inneren Augen,
                         jetzt da Veraschung Ereignis
                                 so lange umflort?

                               Frei von Anhaftung
                          und angekommen bei mir,
                                 atme ich die Kraft
                                 der inneren Sonne,
                          während der Vogel Phönix
                                 seine Flügel spannt
                                 zum Flug - mit mir.
                   
                                 © baH, 29.09.2018

                                       
                                           Asche

                                   Nichts ist mehr
                          wie es ursprünglich erschien.

                                    Alles drehte sich
                                und ruckartig verkehrt
                              sehe ich an Stelle von Dir
                          flimmernd durch meine Augen
                                             mich.

                                    Die Angelwunde
                                 sie blutet nicht mehr,
                                   denn im Angesicht
                              veraschter Anhaftungen
                                stehe ich eingemittet
                                         still in mir.

                                  © baH,29.09.2018


                         Nachfolgend eine Resonanz
                     auf "Asche" von Barbara Hauser:

                         Leise trittst Du neben mich.
                     Zeigst auf den geklärten Raum.
                              Wir stehen inmitten.
               Erinnerungen aus vergangenen Zeiten,
                       und so manche Vorbehalte
                    fliegen  mit dem Wind  davon.
                                       Befreit.
       
                   © Barbara Hauser, 05.10.2018
              https://gefaehrtenblog.wordpress.com/
             2018/10/05/ohne-du-kein-mensch-sein







Freitag, 28. September 2018

Schicksalsgefährte

                        … „Abgewandt
                        wartet sie auf dich - …
       
                    denn nicht dürfen Freigelassene …
                    eingefangen werden
                    noch gekrönt …

                    die Liebe ist eine Sandpflanze
                    die im Feuer dient
                    und nicht verzehrt wird -

                               Abgewandt
                        wartet sie auf dich - „

                    aus Gedichte von Nelly Sachs
                    Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1977,
                    16. Auflage 2017, Seite 100


                         Schicksalsgefährte

                    Abgewandt steht das Du an Deiner Seite
                    und wartet
                    bis Du verinnerlicht
                    sein Sagen -

                    angenommen den Segen,
                    der aus seinen Worten
                    zu Dir spricht.

                    Abgewandt steht die Liebe,
                    bis Du in Deiner Kraft
                    angekommen -

                    nicht länger zögerst,
                    in Treue zu Dir zu stehen -

                    Du Ich.

                    © baH, 28.09.2018
                   
                   

Sonntag, 16. September 2018

So muss ich denn aufstehen

                „… So muss ich denn aufstehen
                und diesen Felsen durchschmerzen
                bis ich Staubgeworfene
                bräutlich Verschleierte
                den Seeleneingang fand
                wo das immer knospende Samenkorn
                die erste Wunde
                ins Geheimnis schlägt.“

                aus Gedichte von Nelly Sachs
                Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1977
                16. Auflage 2017, „Uneinnehmbar“  Seite 81/82

                Davon inspiriert das folgende Gedicht:

                              Aufstehen

                So muss ich denn aufstehen,
                mein Herz weiten
                und das Wort hochhalten,
                das in diesen Tagen ungeliebt
                so oft in Gezeitenstrassen verbleicht.

                Muss den Felsen der Verneinung
                durchschmerzen -
                nur dies stets vor Augen,
                das knospende Samenkorn.

                Vom Du an sein Geheimnis herangeführt
                umschliesse ich die aufgebrochene Wunde,
                damit die eingebettete Kraft ihre Flügel entfalte.

                Ich an der Pforte.

                © baH, 16.09.2018
               
              

Donnerstag, 13. September 2018

Begeisterung

                Sänger bin ich 
                im Chor der Engel -
                Lichtjubel,
                in der Gebärde meiner Arme!

                So rüttle ich am Gebälk dieser Welt,
                auf dass alle Schutzschilder -
                zerbrechen
                und ein grosses Werde
                die Herzen der Menschen
                in gemeinsamem Tun verbindet.

                Hier und jetzt will aus Deinem Tun,
                durch die Kraft der Güte -
                auferstehen das neue Jerusalem.

                © Bernhard Albrecht, 1995/2011
                (In Erinnerung an einen grossen Menschen,
                der das Wort führt durch die Schleier
                einer geistigen Behinderung)
   
                Aus aktuellem Anlass heute sieben Jahre nach seiner ersten Veröffentlichung erneut             
                eingestellt.

Postskript:
Der Geist weht, wo er weht, er stürmt mitunter oft geradezu durch ein Wort, das auf den ersten Blick die innere Sicht auf seinen tieferen Gehalt nicht frei zu geben scheint!
Der Gedanke ist des Gedanken grösster Feind, dort wo ich allzu schnell in ein Vermeinen abgleite, ich hätte mit einem Gedanken bereits dessen geistige Wirklichkeit erfasst. Das Vorurteil (eine wie auch immer geartete Befangenheit durch Erfahrungen der eigenen Vergangenheit) ist jene geschlossene Tür, an der ich mir den Kopf anschlagen muss, solange bis ich lerne mir ein Gespür für „die Bewegung“ hinter einem Wort anzueignen, bis ich vordringe zu einer rundum Offenheit gegenüber dem Wort-Sagen anderer Menschen, in der das Wort aus sich selber heraus in seiner tieferen Bedeutung enthüllen kann.
Lauschen. Ich kann viel zur Umschreibung eines scheinbar nicht mehr so ganz gebräuchlichen Wortes sagen. Wenn nicht innere Beweglichkeit, fragendes Lauschen den jeweils aktuellen Worten "aktiv interessiert" zur Verfügung gestellt wird, dann wird auch ein ganzer Roman zur Verdeutlichung desselben nicht wesentlich weiter helfen. Neben dem fragenden Lauschen ist nicht zuletzt die Authentizität dessen ausschlaggebend durch den ein Wort vermittelt wurde. Und die Authentizität des Menschen, der durch dieses Gedicht spricht, gehört zu einer von den ganz grossen Erfahrungen, die ich in meinem Leben machen durfte.
Ich habe keine Sorge, das junge Menschen die Aussage dieses Gedichtes nicht verstehen können, weil sie am Ende über ein Wort stolpern, das ihnen vielleicht nicht so ganz geläufig ist. Im Gegenteil, wer hier stolpert, der bekommt die Chance vertiefter zu erwachen für das, was in diesem Wort „entscheidend“ zum Ausdruck kommt.
Im Übrigen ist dieses Wort vom „neuen Jerusalem“ nichts anderes als auf einer gewissen Ebene ein Synonym für „the wind of change“ in gesellschaftlich kulturellen Verhältnissen. Ist dieses Wort ein Trompetenschall zum Aufbruch aus heutigen festgefahrenen Verhältnissen in eine neue, Geist transparentere Welt. Und dieser Trompetenschall ging zu keiner Zeit von den etablierten Religionen oder politischen Parteien aus. Er war immer ein Aufbruch Signal von der Peripherie her, ein Signal aus dem Kreis von Menschen, die lauschend die Quelle des Geistes in einem neuen Brunnen zu fassen suchten.
Dort, wo das Wort vom „neuen Jerusalem“ authentisch, also von seinem tieferen Geist durchdrungen laut wurde, dort hat es die Menschen über die eigene Trägheit hinaus stets zu neuen Horizonten geführt.
Die etablierten Religionen und Parteien sind an den Versuchen sich diesen Geist der Veränderung für irgendwelche Machtinteressen dienstbar zu machen letztendlich immer gescheitert. Denn dieser Geist kann nicht instrumentalisiert werden, er kann nur dann wirken, wenn der Mensch individuell für sich „Veränderung“ zulässt, lauschend in sich hinein die Stimme seines Ich vernimmt.
Wie sehr „the wind of change“ verwehen kann, wenn er nicht durch Authentizität initiiert wird, wenn Fake-News Gehabe das politische Geschehen bestimmen, kann aus den jüngeren Geschehnissen in Amerika von dem der will abgelesen werden.
Auf welch Messers Schneide "the wind of change" entlang läuft, das zeigen auch die gegnwärtigen Geschnisse in Chemnitz. Kleinkariertes Wortegerangel um die Meinungshoheit unter den Parteien jenseits eines ernsthaften Gespürs für ein inneres Aufstehen in eine "individuelle Kehrtwende" hinein zeichnen das gegenwärtige Bild sozialen mit- und gegeneinander.
Der Geist aber weht dort, wo ich ihn an meinem Vorurteil vorbei Einlass gewähre.
Dem „lebendigen Geist“ im eigenen Tun auf die Spur zu kommen, vor dieser Entscheidung stehen wir unmittelbar!

Bernhard Albrecht

Lange haben wir das Lauschen verlernt

           „An der Erde das lauschende Ohr,
Und ihr werdet hören, durch den Schlaf hindurch
                         Werdet ihr hören
                              Wie im Tod
                        Das Leben beginnt.“

                            Nelly Sachs (1)


                              An der Erde,
              dem anderen Menschen zugewandt
                        stets das lauschende
                             fragende Ohr,
                 das ist es, was Leben zeugt.

                        © baH, 13.09.2018

          (1)   Aus Gedichte von Nelly Sachs,
    Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1977,
              16. Auflage 2017, Seite 17/18



Freitag, 7. September 2018

Eine Anmerkung

Gedichte, wie ich sie schreibe, sind eine Kunstform aus der Vogelperspektive heraus.
Diese einzunehmen geht auf einen langen Übungsweg des inneren Zulassens der Lebensgebärden anderer Menschen, auf ein unmittelbares sich Einschwingen auf die Bewegungen ihres Denkens, Fühlens und Wollens und von daher auf das so Zugelassene wiederum wie ein Fremder von aussen Hinblicken zurück.
Die Gedichte werden so zu einem wertfreien Aussage, frei von der persönlichen Einstellung oder Betrachtungsweise des Schreibers. Damit können poetische Bilder, die daraus hervorgehen zum Auslöser werden einen von Mensch zu Mensch je unterschiedlichen Spiegel zu bilden, in dem der Leser, so er dazu bereit ist sich selber in einem tieferen Sinne begegnen kann.
Ich habe über mehrere Jahrzehnte hin daran arbeiten können und dürfen viele subtile Prozesse, die Menschen verbinden und in Verwicklungen stürzen können immer wieder neu beobachtend zu durchdringen, um sie auf die Möglichkeiten hin an derartigen Kommunikationsprozessen zu erwachen beschreibbar zu machen. Dabei wurde mein persönliches Einlassen auf harte Proben gestellt, um sich diesen Blick aus der Vogelperspektive eröffnen zu können.
Wenn sich ein Leser also auf Aussagen in meinen Gedichten einlassen kann, dann spricht ihn dabei nicht irgendeine persönliche Auffassung an, die ich in dem Gedicht niedergelegt habe, sondern, er wird durch die Aussage hindurch, die als Spiegel fungiert, von seinem eigenen Ich angesprochen es in dieser oder jener Weise in seine zu gestaltende Zukunft hinein tätig in Aktion zu versetzen, zu erwachen! Und! Sich ausrichten auf nichts anderes, als selbstverantwortliches langsames Wachsen aus dem Ich heraus!
Eine solche Haltung erzeugt Respekt und schafft neue Möglichkeiten für weitere Wege sozialen Miteinanders. Der moralisierend „erinnernde“ Zaunpfahl, wenn auch noch so subtil verpackt, war und ist zu keiner Zeit ein geeignetes Mittel gewesen soziale Erneuerungen zu fördern.
Unabhängig von der in meinen Gedichten bewusst versuchten Bearbeitung des Wortes hin zu einem wertfreien Spiegelbild, kann eine jede Wortäusserung als Spiegel genutzt werden, wenn ich mein Einlassen soweit zurücknehmen kann, dass Worte, die ich vernehme mich nicht von Anfang an persönlich in ein Ungleichgewicht versetzen, mich also reagieren lassen anstatt aus dem inneren Abstand heraus mich zu einem besonnenen Handeln zu führen.
Bernhard Albrecht.

Dienstag, 4. September 2018

Delphos

                             Als Sohn des Apollon
                         reist Du in den verborgenen
                            Lichtbögen des Lebens,
                         die das Erkenne Dich selbst
                                    in sich tragen
                              durch Raum-Zeiten
                                    der Erde zu.

                       Du  ewiger Träger und Zeuge
                   der Kräfte Deines Vaters Apollon.

                   Berufen die Seelen der Menschen
                                   zu erwecken
                           den Willen der Götter
  in Nachfolgetaten selbstverantwortlich fortzusetzen.
                             © baH, 04.09.2018

Montag, 3. September 2018

Eleusis

                                     Demeter,
                          die Du einst wohntest
               in den heiligen Hainen von Eleusis,
                      bist von dorten ausgezogen
                und hast Dich über die Zeit hinweg
                   der werdenden Individualkraft
                      des Weiblichen verbunden.

                           So wirkst Du seither
                                  vielgestaltig
                    im Kräftewirken der Frauen,
                                      hegst -
                              nicht länger mehr
                                 Göttin Natura,
                   mit Strenge und Milde zugleich
                die Kräfte des Willens im Werden,
                                        bist
                               Fackelträgerin
                      und Hüterin des Lebens
                               in Erwartung
                       Deiner Entschleierung.

                         Aurora Stimme Du
          des männlich-weiblichen Ich-Werdens.

                         © baH, 31.08.2018

Mittwoch, 29. August 2018

Wo etwas Eins Werden will ...

                Frei nach Aristoteles leuchtet Dir
                im Zuge des Eins Werden
                den Beherrscher
                wie den Beherrschten in Dir ausfindig zu machen
                vom Grund einer jeden Du-Begegnung dies entgegen:

                Lass Deine erste Tat im Lesen oder Hören der Du-Worte
                stets die sein Dich im Spiegel der Worte des Du
                ohne wenn und aber selber zu erkennen,
                erinnere Dich also daran
                wozu Du angetreten.

                Besinne Dich des Weiteren darauf,
                dass Du auch in Deiner Antwort auf Du-Worte
                zunächst nur Dir selber gegenüber stehst
                und als Lebensgebärde zu bezeugen hast
                wovon Deine Worte an das Du sprechen.

                Erst wenn Erinnern und Besinnen
                in innerem Gleichgewicht
                zu erlebter Erfahrung werden
                gehst Du in Dir durch den fliessenden Zustand
                Deines Eins Werdens hindurch.

                Du befreist die Kraft, die in Deinem Denken schlummert
                und Denken und Wille werden Eins in Bewegung.

                © baH, 29.08.2018
                Eine Resonanz auf:
                https://schwerelos2013.wordpress.com/2018/08/14/eine-bruecke-spanne/

Dienstag, 28. August 2018

Obdachlos

                 Dass Fremde schaut Dich
                Abwehr aufrufend an.
               
                Irritiert drängst Du Bilder zurück,
                die diesen Menschen
                in eine Scharade von Vorurteilen einbinden,
                weil Du nicht gewillt bist
                tiefer hinzuschauen.

                Du wagst den zweiten Blick
                und siehst in tiefblaue Augen,
                die still in sich ruhend
                Dich unverwandt anschauen -
                Dein Vermeinen zerplatzen lassen.

                Tiefer in Dir verankert
                siehst Du die zahllosen Strömungen,
                die durch diese Augen hindurchgehen,
                von denen die Gleichgültigkeit
                der vorüber Eilenden
                noch die Geringste ist.

                Und spontan wendest Du Dich
                diesem Menschen zu -
                sprichst mit ihm eine lange Zeit.

                Du hörst in kargen Worten eine Geschichte
                von Freiheit und unendlichem Mut,
                einem Leben im Niemandsland dieser Welt
                beinahe ein ganzes Leben lang,
                mit einer menschlichen Würde -
                die sprachlos macht.

                Wer lebt und arbeitet hier entschiedener
                für menschliche Erneuerung?
                Wer stellt sich so als Ich hinein in diese Welt,
                in die hektischen Traumlandschaften dessen,
                was allzu viele als das Leben ansehen,
                lebt erwachend sich selber zu?

                © baH, 30.08.2011/28.08.2018

Ein Weniges zum Entstehungshintergrund von "Obdachlos."
Der Ursprung von "Obdachlos" reicht eigentlich in eine Zeit vor 40 Jahren zurück, als ich in einer mittelgrossen süddeutschen Grossstadt dem "Fürsten," wie er unter seines gleichen genannt wurde erstmals begegnete. Seinerseits obdachlos, war er schon durch seine blosse äussere Erscheinung eine imposante Gestalt. Wo er erschien, war jeder Streit unter Obdachlosen bald beigelegt.
Es war ein besonderes Erlebnis einer Runde von Menschen, in deren Mitte er sass einfach nur still beizuwohnen. Die Art wie dieser Mensch zuhören konnte war beeindruckend, denn er fand auf diesem Wege nicht selten zu Lösungen, wo nichts mehr zu gehen schien. Und er begleitete und unterstützte dann auch soweit, dass diese Lösung im Leben des Betreffenden verankert werden konnte.
Selber keinen Lohn nehmend, obwohl er durchaus für sein Leben etwas gebrauchen konnte, beschenkte er andere Menschen fortlaufend mit Orientierung und „dem letzten Hemd,“ das er selber besass und verhalf ihnen wieder Tritt zu fassen in ihrem Leben, was vor allem gegen die sogenannte „stille“ soziale Ausgrenzung,  wenn ein Mensch einmal ganz unten auf der sozialen Leiter angekommen war alles andere als leicht war. Er selber aber verblieb, so wie ich es heute sehe, bewusst ganz unten, um für diese Menschen präsent sein zu können. Das Urbild des sozialen Streetworker.
Jahre später blieb sein Herz urplötzlich stehen. Es hatte über die eigene Not hinweg zu sehr für andere Menschen geschlagen!
Als ich viele Jahre danach dann jenem anderen Obdachlosen begegnete, einem von vielen weiteren im Laufe der Jahre, da stand dieses Gedicht in seinen Grundzügen plötzlich vor meinem inneren Auge.
Ich betrachte es als eine „Hommage an den Menschen“ in einem sozialen Umfeld, in dem der Mensch in seiner Werde-Zerbrechlichkeit allzu oft nicht mehr gesehen wird.

Bernhard Albrecht Hartmann

Sonntag, 26. August 2018

Fragment 6/2018

Rasterfandung oder seelische Beobachtung 2.0:
Auf den Sprach-Tauschbörsen des modernen Lebens scheint es zur Gewohnheit geworden zu sein Sprach-Botschaften blitzschnell in unterschiedlichen „Büchsen“ abzulegen, bzw. unmittelbar und energisch in dualen Gegenbotschaften (innerlich wie äusserlich) auf der Stelle zurückzuweisen. Besonnenheit - in den Sprach-Fluträumen also eher Fehlanzeige.
Die Informationsflüsse werden überwiegend nach dem grössten Nutzen, bzw. dem ergiebigsten Hipe abgetastet und unterschiedlich ausgeprägte Narzissmen bewegen sich kreiselnd um sich selbst. Was dabei wie nebenbei in die Bordstein-Kanäle diverser Sprachaustausch-Prozesse fällt, das wird als Schrott in diffusen Meta-Räumen abgelagert. Durch das All untereinander verknüpfter menschlicher Innenwelten rauschen abwechselnd hitzige und eiskalte, vielfach gesplitterte Klangelemente.
Der Müll des äusseren Alls hat seine Entsprechung in schier unendlichen Innwelt-Verschmutzungen und Innwelt-Verklappungen. 

Verantwortungen hier allein für sich zu sehen bedeutete für die Geburt des eigenen Ich Sorge zu tragen.


Bernhard Albrecht

Freitag, 24. August 2018

Fragment 5/2018

Denkend spiegelt sich am Du in mir meine Gedankenwelt, fächert sich in unterschiedlichen Schichten erlebend aus, wenn ich dies anschauend zulasse und sie nicht in Abstraktionen weg sperre; wird transparent und schliesslich zum inspirierenden fliessenden Licht.
Sprache ist Klang. Wird unmittelbares Erleben dem Klang entzogen oder sogar unterdrückt, kann dieser am Ende nur zerstören, z.B. im Hashtag. Informationsberieselung schläfert ein und endet im Entkernen des Willens aus den Schicksalsgaben des Lebens in Begegnungen von Mensch zu Mensch. Der Tod der Seele vollzieht sich leise mitten unter uns.

Samstag, 18. August 2018

Tagtäglich

                                      Was umweht
                             dieses Wort nicht alles,
                                    was will es mir
                               tiefer betrachtet sagen,
                                 sofern ich bereit bin
                    in die Selbstbetrachtung einzutreten
                      und allein in mir Einkehr zu halten.

                               Was will es mir sagen,
                                        als am Du
                          meiner selbst inne zu werden
                  und tagtäglich mehr hineinzuwachsen
                                  in die Gegenwart
                                       meines Ich.

                                 © baH,18.08.2018

Mut

                        Mut ist heute
                       die beständige
                 Manifestation dessen
                               sich
         von Augenblick zu Augenblick
              neu ausrichten zu wollen
                         auf das Ich.

                  © baH, 18.08.2018

Montag, 13. August 2018

Bogenbrücke

                    Im Licht der untergehenden Sonne
                    streift eine Windböe die Brücke,
                    lässt sie schwingend leise klingen,
                    derweil am Himmel
                    Wolken ineinander purzeln,
                    ein Kind an der Hand seines Opas
                    das Spiel verfolgt …

                    die Bögen des Lebens -
                   
                    im Summen vieler Worte
                    zwischen den Menschen
                    gleich einem Glockenspiel
                    hell oder dunkel anschlagen …
                   
                    in Bewegung gehalten werden.

                    © baH, 13.08.2018

                   

Dienstag, 31. Juli 2018

Meer

                     Horizont Gebirge
                    Wolken Geschiebe
                  schimmernd gebogen
                    hinein in die Weite.

                    Von West nach Ost
                      aus Sonnenlicht
                          gemeisselte
                       Wellenkristalle.

             Schwingende Bewegungen
                       Lichtresonanzen
                        von Du zu Du -
                          Berührungen
              mit der Ewigkeit im Jetzt.

                   © baH, 22.07.2018


                       

Wind

                        Vom Meer her
                      eine sanfte Brise
                           gebrochen
                  durch Frosch Gequake.

                        Mehrstimmig
                         das Zirpen
                        der Grillen -
                     singender Wind.

                   Sphärisches Tönen
                     im Zwiegespräch
                          mit Dohlen
                        im Aufwind
                 Ich-Du in Bewegung.

                  © baH, 23.07.2018

Wellen

               Sanft kräuselnd
                laufen sie aus
                hoch getürmt       
 fallen sie über Dir zusammen -
  Bewegung in ihrem Element.

         Selbst gesteuerte Kraft
                in der Vielfalt
          seiner Möglichkeiten.

           Deine Entscheidung
                    Dein Weg
         Deine Verantwortung.

                    Freiheit
                    „leben.“

           © baH, 24.07.2018


               

Montag, 16. Juli 2018

Werde ich ...

                „Werde ich Dir einmal begegnen
                nach drei Wegen im Regen,“*
                werde ich?
                Ich Frau, Du Mann ohne Anhaftung
                an irgendein Vermeinen übereinander?

                Werden wir aufeinander zugehend
                uns verneigen können vor dem Mut
                einander nicht aufgegeben zu haben
                in schweren Augen-Blicken unseres Lebens?

                Ich will halten den Raum der Offenheit,
                dass erfüllen sich kann die Bestimmung -
                Frau und Mann im Wachsen füreinander
                mutig unterwegs in zu erweiternde Ich - Gegenwärtigkeit.

                © baH, 14.07.2018
                Für Anne und Eckhard,
                Barbara und Curt,
                Ingeborg und Bernhard,   
                …….
                * Quelle unbekannt

Sonntag, 8. Juli 2018

Der schöne Schein

            Von Experten kommentierte Nachrichten
            erhöhen den Sender Flow -
            weltmännische Präsenz bis an die Stammtische.

            Nur, kann Expertenmeinung die Sorgen der Bürger
            um den inneren Bestand des Gemeinwesens
            vergessen machen?

            Unüberhörbar gurgelt es in den Kanälen des Mainstream,
            während explosives Gas die Regenrohre hinaufsteigt -
            Brutus schleicht durch die Gassen
            und sucht seine Genossen zum Bunde.

            Der finale Verrat hängt in den Glockenseilen
            und wartet auf das Zeichen die Freiheit zu kidnappen.
           
            Die verborgene Geburtsstunde des Ich in den Herzen Vieler.

            © baH, 08.07.2018